Hackschnitzelheizung – Was müssen Sie wissen?
Welche Vorteile bietet eine Hackschnitzelheizung?
Was sind die Nachteile einer Hackschnitzelheizung?
Für wen ist eine Hackschnitzelheizung geeignet?
Wie arbeitet eine Hackschnitzelheizung?
Wie lässt sich der richtige Hackschnitzelkessel finden?
Welche verschiedenen Feuerungstechniken gibt es bei einer Hackschnitzelheizung?
Hackschnitzelheizung – Was müssen Sie wissen?
Prinzipiell ist eine Hackschnitzelheizung ähnlich einer Pelletsheizung, denn sie arbeitet nach demselben Prinzip. Hackschnitzel sind zerkleinertes Frischholz; im Grunde lassen sich vollautomatische Kesselanlagen mit Hackgut ebenso betreiben wie mit Holzpellets. Hierfür sind von einem Heizungsfachmann nur kleinere Änderungen an der Anlage notwendig, wie etwa am Rost, den Betriebseinstellungen und der Regelung.
Welche Vorteile bietet eine Hackschnitzelheizung?
Vorteil 1 - Umweltfreundlichkeit: Zuallererst ist eine Hackschnitzelheizung sehr umweltfreundlich, denn sie gilt als CO2-neutral. Kohlenstoffdioxid verursachen nur der Transport der Hackschnitzel zum Verbraucher und die Herstellung der kleinen Holzstücke. Vorteil 2 – Preisvorteil: Im Vergleich zu Holzpellets ist der Brennstoff Hackschnitzel preiswerter. Noch größer fällt der preisliche Vorteil im Vergleich zu Erdgas und Heizöl aus. Vorteil 3 – Komfort: Eine Hackschnitzelheizung lässt sich vollautomatisch betreiben. Somit ist auch ein manuelles Nachlegen von Brennstoff nicht notwendig: Das Beschicken der Hackschnitzelheizung erfolgt über ein spezielles Transportsystem.
Was sind die Nachteile einer Hackschnitzelheizung?
Nachteil 1 – Hohe Investitionskosten: Möchte man eine bestehende Heizungsanlage auf eine Hackschnitzelheizung umstellen, fallen hierfür vergleichsweise hohe Kosten an. Dasselbe gilt für den Fall, dass in einem Neubau eine Hackschnitzelheizung installiert werden soll. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungssystemen muss der Hausbesitzer hierbei mit höheren Investitionskosten rechnen. Nachteil 2 – Geruch: Aufgrund ihres Feuchtegehaltes bei der Lagerung können Hackschnitzel unangenehm riechen. Zudem sind umweltbelastende Rauchgase die Folge, wenn relativ feuchte Hackschnitzel verbrannt werden. Nachteil 3 – Ascheentsorgung: Bei einer Hackschnitzelheizung muss die bei der Verbrennung anfallende Asche einmal wöchentlich entsorgt werden. Nachteil 4 – Großer Platzbedarf: Eine Hackschnitzelheizung ist kein Gerät im Kleinformat. So benötigt sie einen gewissen Platz sowie ausreichend Lagerraum für die Hackschnitzel. Auch der Kessel bei einer Hackschnitzelheizung benötigt einen eigenen Raum, in dem er Platz findet. Die Hackschnitzel selbst können in Silos entweder in einem angrenzenden trockenen Kellerraum oder direkt im Aufstellraum des Kessels gelagert werden. Nachteil 5: Eigenes Brennstoffzufuhrsystem notwendig: Möchte man vom Komfort einer automatischen Beschickung der Hackschnitzel profitieren, dann ist ein aufwändiges und spezielles Brennstoffzufuhrsystem notwendig.
Für wen ist eine Hackschnitzelheizung geeignet?
Eine Hackschnitzelheizung wird heutzutage vor allem dort eingesetzt, wo ein relativ hoher Heizbedarf herrscht. Der Grund hierfür ist im Brennstoff selbst zu suchen, denn die Zufuhr zum Brenner sowie die Lagerung sind bei Hackschnitzeln etwas komplizierter als beispielsweise bei Holzpellets. In allen Fällen, in denen die Zufuhr der Hackschnitzel und deren Lagerung kein Problem darstellen, bietet sie sich als gute Alternative an, wie etwa in landwirtschaftlichen Betrieben oder in freistehenden Mehrfamilienhäusern mit entsprechend viel Platz. In Heizkraftwerken sind Hackschnitzelfeuerungen bereits seit vielen Jahren etabliert. Dies gilt sowohl für den industriellen als auch den gewerblichen und kommunalen Bereich. Experten haben errechnet, dass sich eine Hackschnitzelheizung ab einer Heizleistung von etwa 30 Kilowatt eignet. Möchte man eine Hackschnitzelheizung in einer gewerblichen oder privaten Immobilie installieren, ist es empfehlenswert, die Wirtschaftlichkeit zuvor von einem Energieberater überprüfen zu lassen.
Wie arbeitet eine Hackschnitzelheizung?
Als Grundstoff für eine Hackschnitzelheizung fungieren Hackschnitzel, also durch stationäre oder mobile Hacker zerkleinertes Holz. Diese werden in unterschiedlicher Qualität, Größe und mit unterschiedlich hohem Wassergehalt angeboten. Während die meisten Hackschnitzelkessel auch Holzpellets verbrennen können, können umgekehrt Pelletsheizungen in der Regel kein Hackgut verfeuern. Moderne Hackschnitzelheizungen werden in zahlreichen verschiedenen Leistungsbereichen angeboten. Während große Heizkraftwerke Leistungen im zweistelligen Megawattbereich erreichen können, beginnen kleine Anlagen bei einer Leistung von zehn bis 15 Kilowatt. Sobald das Hackgut von einem speziellen Lkw angeliefert wurde, wird es mithilfe einer Füllvorrichtung ins Brennstofflager eingefüllt. Ein Austragungssystem als Teil des Brennstofflagers entnimmt das Hackgut automatisch aus dem Lager und führt es dem Brenner zu. Durch die Verbrennung des Hackgutes entsteht Wärme, die im Anschluss für das Beheizen des Hauses an den Heizungswasser-Kreislauf abgegeben sowie für die Produktion von Warmwasser genutzt werden kann. Ein Verbrennungsrückstand bei einer Hackschnitzelheizung ist Asche. Diese wird bei modernen Geräten durch ein zweites Austragungssystem aus dem Hackschnitzelkessel in die Aschetonne befördert. Manche Hackschnitzelheizungen verfügen zudem über einen Pufferspeicher. Dieser dient dazu, überschüssig produzierte Wärme zu speichern und für eine spätere Nutzung bereitzuhalten.
Wie lässt sich der richtige Hackschnitzelkessel finden?
Die verschiedenen Hersteller von Hackschnitzelheizungen bieten hinsichtlich Leistung und Technik die verschiedensten Modelle an. Vorm Kauf einer Hackschnitzelheizung bietet es sich an, sich selbst einige Fragen zu stellen, um sich für das richtige Modell zu entscheiden. Leistung: Welche Leistung soll der Hackschnitzelkessel erreichen? Es ist wichtig, dass der Kessel ausreichend Leistung produziert und weder zu klein noch zu groß für den jeweiligen Bedarf dimensioniert ist. Wirkungsgrad: Welcher Wirkungsgrad ist für die Hackschnitzelheizung erforderlich? Heutige Hackschnitzelkessel können hohe Wirkungsgrade von über 90 Prozent erreichen. Der Wirkungsgrad wird übrigens auch von der Wahl qualitativ hochwertiger Hackschnitzel beeinflusst. Funktionsweise: Wie sieht es mit der Regelungstechnik der Hackschnitzelheizung aus? Die Art der Regelung entscheidet beispielsweise darüber, wie effektiv sich die Heizung an den aktuellen Wärmebedarf sowie die Qualität der genutzten Hackschnitzel anpassen kann. Sicherheitstechnik: Über welche Sicherheitstechnik verfügt die Holzheizung im Betrieb? Ein Rückbrand des Feuers bis zum Hackgut im Lagerraum sollte natürlich vermieden werden.
Welche verschiedenen Feuerungstechniken gibt es bei einer Hackschnitzelheizung?
Auch in Sachen Feuerungstechnik bestehen Unterschiede bei den verschiedenen Modellen von Hackschnitzelheizungen. So lassen sich eine Unterschubfeuerung von einer Quereinschubfeuerung und einer Abwurffeuerung unterscheiden. Unterschubfeuerung: Hierbei befördert eine Förderschnecke die Hackschnitzel von unten in die Brennkammer. Unterschubfeuerungen sind vor allem für aschearme Brennstoffe geeignet, die nicht zu trocken sind. Quereinschubfeuerung: Bei dieser Feuerungstechnik erreichen die Hackschnitzel die Brennkammer der Holzheizung von der Seite. Abwurffeuerung: In diesem Fall gelangt das Hackgut von oben in die Brennkammer der Holzheizung. Diese Feuerungsweise ist vor allem für Pellets geeignet und wird bei Hackschnitzeln eher vermieden.